Mülheim / Oberhausen - Mit Erfolg hat sich die Angestellte eines Supermarkts in Oberhausen gegen Lohnwucher gewehrt. Der Prozess vor dem Arbeitsgericht endete mit einem Vergleich. 9 Euro erhält die geringfügig beschäftigte Fleischverpackerin Monika Becker ab sofort. Zudem muss ihr Arbeitgeber für die vergangenen drei Jahre 7.500 Euro nachzahlen.

2009 hatte sie für einen Stundenlohn von etwa mehr als fünf Euro angefangen. Mehrfach habe sie ihren Chef um eine Lohnerhöhung gebeten. Ohne Erfolg. Sie suchte Hilfe bei der Gewerkschaft und wurde von dort zur Anwältin geschickt. Diese versuchte, eine außergerichtliche Einigung zu erreichen. Zunächst erhöhte der Marktbetreiber den Lohn auf 6,50 Euro, doch das reichte der Klägerin nicht. (WDR)

Kommentar: Sich wehren lohnt sich. Für sich selbst und für die Kollegen, die es dann einfacher haben. Leider hoppeln zu viele Angsthasen auf dem steinigen Arbeitsmarktacker herum. Die kennen oft ihre Rechte nicht und wehren sich nicht gegen Ausbeutung. Es ist wie bei den Schafen: ein paar Meter rot-weißes Flatterband und etwas Geknurre vom Wachhund reichen aus, um die ganze Herde in Schach zu halten .. (rb/MF)