Selbstbewusste Demonstranten: "Und wir sind nur die, die heute Zeit haben!" (Bild WDR)
Atomkraft duldet keine Fehler
Mülheim / Essen - Sie wollen Schluss machen mit der Atomkraft. "Abschalten - sofort!" ruft ein Chor aus tausend Kehlen über den Kennedyplatz in der Essener Innenstadt. Über den Köpfen wehen Ballons und bunte Fahnen mit roten Sonnen auf gelbem Grund. Trillerpfeifen werden geblasen und selbst Hunde tragen T-Shirts mit Anti-AKW-Botschaften.

Jemand hat sich in einen weißen Ganzkörperanzug gezwängt und schwitzt nun unter einer Gasmaske, daneben schwenken Frauen Sonnenblumen. Es ist ein buntes, lautes Volk, das hier gegen Atomkraft demonstriert. Alte und Junge haben Plakate bepinselt. "Wir haben nur eine Welt", "Grün-gelb-blau - strahlen schöner als ein Gau", "Kinder haften für ihre Eltern." (WDR)

Kommentar: Der Satz "Atomkraft duldet keine Fehler" bringt es auf den Punkt. Eine Technik, die Strahlenmüll für Jahrtausende hinterlässt und zweifelhaften Regimen wie Pakistan, Nordkorea oder Iran Atombomben in die Hand gibt, verträgt sich nicht mit Fehlern (Tschernobyl), Naturereignissen (Fukushima), Krieg (Hiroshima) und entzieht sich jeder demokratischen Kontrolle. Auf Kölsch: "Bruche mer nit, fott domet!" (rb/MF)
Selbstbewusste Demonstranten: "Und wir sind nur die, die heute Zeit haben!" (Bild WDR)
Großeinsatz Mülheimer Bahnhof
Mülheim - Am Samstag, 28.05.11 wird es gegen 21 Uhr laut am Mülheimer Bahnhof. Zuerst sind Knallgeräusche zu hören. Schwer zu sagen, ob es Knallkörper oder Schüsse sind. Dann nähert sich Sirengeheul, das immer lauter und mehr wird. Etliche Polizei-, Feuerwehr- und Notarztwagen kommen angerast.

Neugierige berichten von Fußball-Hooligans mit grün-weißen Trikots, die sich in die Haare geraten sein sollen. Von vielen Glassplittern und sogar Blutpfützen im Bahnhofs- gebäude wird berichtet. Die Montanusstraße ist mittlerweile dicht, die vielen Einsatzfahrzeuge nehmen die ganze Straße ein. Gegen 21:20 stürmt eine Truppe Polizisten in den Bahnhof.

Was sich dort abspielt, bleibt den vielen Neugierigen, die sich eingefunden haben, verborgen. Jetzt, gegen 21:45 Uhr, hat sich die Situation offenbar beruhigt, die ersten Einsatzfahrzeuge werden wieder abgezogen. Die Montanusstraße ist aber weiterhin gesperrt. Wenn weitere Nachrichten und der Polizeibericht vorliegen, werden wir darüber berichten. (rb/MF)
Selbstbewusste Demonstranten: "Und wir sind nur die, die heute Zeit haben!" (Bild WDR)
Richtige Richtung
NRW - Bei Drogen gelten in NRW ab dem 1. Juni neue Eigenbedarfsgrenzen. Die Justiz kann beim Besitz von bis zu 10 Gramm Haschisch und Marihuana oder einem halben Gramm Heroin, Kokain oder Amphetaminen für den eigenen Verbrauch von einer Strafverfolgung absehen, muss es aber nicht. Bei Jugendlichen dürfe ein Verfahren nur gegen Auflagen eingestellt werden.

Der Erlass sei mit Innen- und Gesundheitsministerium abgestimmt worden. Kutschatys Vorgängerin Müller-Piepenkötter (CDU) hatte die Grenze bei Cannabis auf 6 Gramm gesenkt und bei harten Drogen ganz gestrichen. "Das war ein Fehler, der auch Gelegenheits- Konsumenten unnötig kriminalisiert.", so Kutschaty. (WDR)

Kommentar: Der Drogenhandel ist in erster Linie grenzüber- schreitende Wirtschaftskriminalität, Steuerhinterziehung und Schattenwirtschaft. Die Konsumenten schaden im Zweifelsfall lediglich sich selbst. Darin unterscheiden sie sich nicht von Rauchern und Trinkern. Warum werden die einen kriminalisiert und die anderen nicht? Dieser Einsicht folgt der Justizminister jetzt wenigstens ein Stück weit. (rb/MF)

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Redaktion Mülheimer Freiheit
NRW
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