Mülheim - Trotz verschärfter Jugendschutzbestimmungen werden an den Kölner Kiosken weiter unkontrolliert Zigaretten an unter 16-Jährige verkauft. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Rauchende Kinder und Jugendliche“. Die Studie führte das Institut für Public Health der Universität Mannheim in Lindenthal und Mülheim durch.
Die Untersuchung sei in Köln erfolgt, weil die Stadt eine für Deutschland typische Bevölkerungsstruktur und klare Sozialraumeinteilung aufweise, so Forschungsgruppenleiter Dr. Sven Schneider. Im Rahmen des Projekts waren Ende 2007 810 Schüler unter 16 Jahren befragt worden. Sie besuchten u.a. das Rhein-Gymnasium, die Elly-Heuss-Knapp Realschule und die Hauptschule Rendsburger Platz in Mülheim.
77 Prozent der befragten Raucher gaben an, dass sie Zigaretten nach wie vor von Kiosken beziehen. „Das bedeutet, dass sich die Verkäufer nicht die Personalien zeigen lassen“, so der Epidemiologe. Die häufige Missachtung der Jugendschutzbestimmungen hänge damit zusammen, dass „Büdchen“-Verkäufer stark auf den Zigaretten-Umsatz angewiesen sind und oft die Gesetze nicht kennen.
(KR)