Mülheim -  Der Wochenspiegel berichtet gestern über die aktuelle Kölner Unfallstatistik von 2008. Im Bezirk Mülheim, der insgesamt neun Ortsteile umfasst, hat der Clevische Ring die fragwürdige Ehre des Spitzenreiters. Die bis zu 8 Spuren breite Betonschneise, die Mülheim zerteilt wie eine Zonengrenze, hat gleich mehrere Unfall-Schwerpunkte.

Die meisten Unfälle gab es im Bereich Keup- / Markgrafenstraße, aber auch im Kreuzungsbereich Berliner / Dünnwalder Straße hat es häufig gekracht. In vielen Fällen trägt Linksabbiegen (erlaubt) an der Keupstraße und Dünnwalder Straße (nicht erlaubt) zum Unfallgeschehen bei.

Überhöhte Geschwindigkeit und zackige Spurwechsel dürften einen weiteren Beitrag leisten. Allerdings geht von Polizeifahrzeugen, die von der Dünnwalder Straße links in Richtung “heimischen Stall“ abbiegen, auch keine ausgeprägte Vorbildfunktion aus. Aber die waren wahrscheinlich im Einsatz und haben Martinshorn und Blaulicht ausgelassen, um niemand zu erschrecken. Na, dann .. (rb/MF)

Riehl - Wir haben vor ein paar Tagen über den Umbau der Stadtbahn-Haltestelle Zoo/Flora berichtet und vermutet, dass die Haltestelle einen Aufzug bekommt, wie die Haltestelle Boltensternstraße einen hat. Es kommt aber anders. Wir haben beim Amt für Brücken und Stadtbahnbau jemand gefragt, der sich damit auskennt.

Einen Aufzug wird es nicht geben. Stattdessen verbindet eine barrierefreie Rampe (gelb) die beiden Bahnsteige miteinander. Die wiederum bieten ebenerdige Übergänge (rot) mit Zebrastreifen und Fußgängerampeln auf Parkhaus- und auf Zooseite.

Es ist natürlich schade, dass ein Zoobesuch auch künftig mit einer Fitnessübung beginnt, besonders für Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Wenn auch nur noch für die Fahrgäste, die aus der Innenstadt kommen. Aber eine komplett fussläufige Querung der Gleise war sicherheitstechnisch so nahe an einem U-Bahn-Tunnel nicht zu realisieren. (rb/MF)

Mülheim - “Die nordrhein-westfälische Landesregierung will die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts forcieren. Aus diesem Grunde soll es einen landesweiten Schulversuch geben. Wie Integrationsminister Armin Laschet (CDU) am 01.07.09 mitteilte, soll dieser Versuch nach den Sommerferien 2010 starten und die bisherige Islamkunde ablösen, die an 128 Schulen unterrichtet wird.

Der Schulversuch ist als Zwischenschritt auf dem Weg zu einem bekenntnisorientierten Islamunterricht gedacht. Bisherige Versuche hatten nicht zum Erfolg geführt; zuletzt hätten islamische Verbände einem für Duisburg und Köln geplanten Schulversuch ihre Unterstützung verwehrt, so der Minister. Der Staat benötige auf muslimischer Seite einen repräsentativen Ansprechpartner, es existiere aber keine islamische Religionsgemeinschaft.

Kommentar: An Schulen sollte Wissen und Recht vermittelt und nicht persönliche Vorliebe für Schweine- oder Lammfleisch sortiert werden. Auch nicht über Kipa, Käppi oder Kopftuch gestritten werden. Alles Gute und Richtige der Bibel steht doch längst im Grundgesetz und im BGB. Wir ehren die Bibel, aber wir brauchen sie nicht mehr. Genau so wenig wie den Koran. Was wollen wir: Neues Wissen erwerben oder längst Überholtes auswendig lernen? (rb/MF)

Mülheim - Rythmisches Trommeln gestern am späten Nachmittag auf dem Wiener Platz. Eine Samba-Gruppe heizt den Zuhörern bei warmen Sommerwetter ein. Andere junge Leute üben sich in Jonglage, Tanz und Artistik. Zuschauer sitzen auf den Treppenstufen und lassen es sich bei Gesprächen und kühlen Getränken gut gehen. Soviel Leben auf dem sonst eher drögen Pflaster?

Eingeladen hat die Initiative pyranha - Soundtrack für ein autonomes Zentrum zur “Autonomen Straßenkunst” mit dieser Ansage: “Zeig mal wieder, was Du kannst! Alle Menschen sind herzlich eingeladen zu kommen, zu jonglieren, zu slacken, Musik zu machen, zu tanzen, in irgendeiner Weise künstlerisch zu werden, etwas zu lernen, etwas beizubringen, oder einfach nur zuzuschauen.

Bringt Euer Material mit! Bringt Eure FreundInnen mit! Es gibt Workshops, Musik und Essen! Wenn möglich, kommt bitte pünktlich!” Nett, der letzte Satz, man kennt offensichtlich seine Pappenheimer. Mehr zur Initiative mit dem Link im Servicekasten rechts. (rb/MF)