Streit im Kunstwerk
Mülheim - Die ehemalige Gummifäden-Fabrik Ferdinand Kohlstadt & Co., Deutz-Mülheimer-Straße 127, beherbergt das Kunstwerk e.V., einen Zusammenschluß von Künstlern und alternativen Betrieben. Das Gebäude ist im Besitz der Sparkassentochter S Rhein Estate und zur Zeit im Zustand der “Zwischennutzung.”
Darunter versteht man die vorübergehende Vermietung an engagierte, aber nicht übermäßig zahlungskräftige Mieter bis zu dem Tag, an dem eine marktgerechte, profitable Verwertung gefunden ist. Aktuell aber steht Streit ins Haus. Aufgrund eines Heizungs-Wasserschadens im Gebäude reagierten Mieter mit Mietminderungen, auf die der Eigentümer mit Kündigungen antwortete.
Die beiden Fahrrad-Unternehmen im Haus fürchten jetzt um ihre Existenz. Nun ist an einem Streit niemals nur einer schuld. Aber man muß fragen, an wen die Sparkasse sonst ein Objekt in diesem Zustand vermieten könnte? Wo bleibt die gesellschaftliche Verantwortung Personen gegenüber, denen es nicht an Energie und neuen Ideen fehlt, sondern die lediglich nicht an der kalten Verwertungs-Optimierung teilnehmen können oder wollen? (rb/MF)