Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, (Bild CC BY-SA 2.0, Wikipedia)
03.05.2010
Der heiße (Lehr-) Stuhl
Münster - Der liberale Muslim Mouhanad Khorchide übernimmt den Lehrstuhl für Islamische Religionspädagogik in Münster, zunächst vertretungsweise. Ob er bleiben darf, entscheidet der Senat der Uni Ende April. Muslimische Verbände fordern derweil mehr Mitspracherecht, denn: "Staat und Wissenschaft können keine Religionsspezifika bestimmen", so Mazyek, Generalsekretär des Zentralrates der Muslime (ZMD)

Auch der Vorsitzende des Koordinationsrates (KRM) der Muslime, Ali Kizilkaya, will in der Personalentscheidung mitreden. Khorchide hatte 2009 in seiner Doktorarbeit "Islamischer Religionsunterricht in Österreich" den Islamlehrern attestiert, die Hälfte von ihnen schlecht sei ausgebildet. Ein Drittel sehe einen Widerspruch zwischen Muslim- und Europäersein, und ein Fünftel halte Demokratie und Islam für nicht vereinbar. (WDR)

Kommentar:  Wenn viele Imame sagen, dass Demokratie und Islam nicht vereinbar sind, ist das undiplomatisch, aber aufrichtig. Es ist schwer vorstellbar, dass wir in Zukunft viele aufrichtige demokratische Imame haben, die auch von den Gläubigen akzeptiert werden. Denn - und diesen Satz hört man oft - es kann kein richtiges Leben im falschen geben. (rb/MF)