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26.04.2008
Besuch bei den „Anrheinern“
Mülheim - Arnd Mayer ist gekommen, um Illusionen zu zerstören. So viel ist bei der Führung durch die Kulissenstadt der „Anrheiner“ schnell klar. Unverblümt demaskiert der Producer und Chefautor der kölschen Fernseh-Veedelsgemeinschaft am Mülheimer Rheinufer so manch idealistische Vorstellung der Serienfans. „Vor kurzem hatten wir in der Serie einen Tanz-Marathon. Beim Dreh ist dann hier Totenstille, die Schauspieler tanzen ohne Musik“, verrät Mayer .

Nicht die einzige Augenwischerei: Drückt man auf die Lichtschalter in der neuen Praxis von Dr. Patrick Steinmann, klappt nichts, selbst der Wasserhahn streikt. „Ich bin überrascht, wie viel gestellt wird“, sagt Rolf Börsting aus Lindenthal. Nur gelegentlich schaue er die Serie, er habe sich „alles viel größer vorgestellt, die Zimmer sind doch sehr klein.“ Simple Begründung: Große Räume brauchen viel künstliches Licht, begründet Mayer ..

Wie es beim Dreh zugeht, weiß Alfons Schmid aus Neubrück, er war im vergangenen Jahr als Komparse dabei. „Da haben wir im August die Weihnachtsfeier gedreht, inklusive Kunstschnee“, berichtet der 74-Jährige. Übrigens: Das Kölsch im „Anrheiner“ heißt „Köln Kölsch“, bekannte Markennamen dürfen nicht auftauchen. „Das Kölsch ist natürlich alkoholfrei“, sagt Mayer, „wir können uns hier schlecht einen einkippen.“ (KR, Matthias Hendorf)