Die Keupstraße in fröhlichen, fußball-verrückten Zeiten (bm)
25.11.2011
Entschädigung für die Opfer

Mülheim - Sie zählen zu den Opfern des Nagelbomben-Anschlags auf der Mülheimer Keupstraße am 9. Juni 2004. Die Rechnungen für die Renovierung ihres Friseursalons hat das Ehepaar aufbewahrt, fast sieben Jahre lang. Yildirims Bruder Hasan wurde am Oberkörper und im Gesicht von Zimmermannsnägeln getroffen, die durch die Luft schossen.

Mittlerweile, da als sicher gilt, dass der Anschlag auf das Konto der Neonazi-Gruppe NSU geht, kann die türkische Familie doch noch auf eine Summe hoffen. Das Bundesamt für Justiz stellt Geld aus dem Hilfsfonds zur Entschädigung von Opfern extremistischer Übergriffe in Aussicht. (KStA)

Kommentar: Versetzt man sich in die Lage der Betroffenen, gönnt man Ihnen jeden Cent. Das vom DITIB-Vorsitzenden Ali Dere vorgetragene Misstrauen in den deutschen Staat scheint vorschnell zu sein. Auch die Häufigkeit extremistischer Übergriffe wird möglicherweise übertrieben dargestellt oder empfunden: Das Jahresbudget des Fonds wurde kein einziges Mal aufgebraucht. (rb/MF)